07.01.2020
DAVE-Ausblick: Immobilienmarkt 2020
Boomender Büroimmobilienmarkt bislang unbeeindruckt
Stuttgart, 7. Januar 2020 – Nach Angaben von DAVE wird sich der Immobilienmarkt dieses Jahr im Spannungsfeld politischer und konjunktureller Risiken bewegen. Hauptrisiko für den Markt sind unsichere gesetzliche Rahmenbedingungen. Eine nicht abreißende Diskussion um Mietpreisbremse, Mietendeckel, Modernisierungsumlage, Bezugszeiträume für Mietspiegel, Enteignung, Vermögenssteuer, Umlagefähigkeit von Grundsteuer, Wiedereinführung von Mietwucher als Straftatbestand verunsichern die Investoren – insbesondere im wohnwirtschaftlichen Segment. Laut DAVE darf nicht vergessen werden, dass die Mehrheit der Investoren keine Großanleger mit eigener Stabsabteilung sind, um Diskussionen bis ins Detail einordnen zu können. Die Mehrzahl der Käufer und Bestandshalter – insbesondere bei wohnwirtschaftlichen Anlageimmobilien – sind kleinere Anleger. Diese werden im Augenblick systematisch verschreckt.
Der Wohnmarktregulierungswahn wird nach Angaben von DAVE somit zu gegenläufigen Effekten führen und die Situation eher verschärfen als verbessern. Demnach werden steigende Mieten oder das Ausweichen auf andere Wohnarten (gewerbliche Konstrukte, Werkswohnungen) erwartet. Ventil könnte zudem eine Stadt-Land-Flucht oder die Verkleinerung von Wohnflächen sein.
Demgegenüber zeigt sich die deutsche Wirtschaft robuster als befürchtet, so dass keine technische Rezession trotz konjunktureller Eintrübung erfolgt ist. Die Auslastung der Baubranche ist weiterhin sehr hoch. Auch die Nachfrage übersteigt weiterhin in nahezu allen Immobiliensegmenten das Angebot, so dass der Druck auf die Preise anhält. Zugleich ist angebotsseitig keine Entlastung in Sicht. Trotz des allgemeinen Willens zum Bau neuer Immobilien reichen die Anstrengungen nicht zu einer Entlastung der Märkte. Entsprechend erwartet DAVE auch dieses Jahr anhaltend hohe Preise und in Teilsegmenten weiterhin steigende Zahlungsbereitschaften.
Serielle Herstellungs- und Produktionsstrukturen verknappen auch dieses Jahr die Herstelldauer für einzelne Projekte, die Baukostenentwicklung bleibt bei diesem Verfahren auf hohem Niveau stabil und wirkt sich insoweit noch nicht baukostendämpfend aus.
Der jetzt wahrscheinliche Brexit dürfte zwar konjunkturell negativ sein, aber Deutschland als Investitionsstandort zunächst einmal stärken, so dass der Zufluss internationalen Kapitals nicht abebben wird und dazu führt, dass in allen Investmentsegmenten tendenziell anhaltend niedrigere Renditen zu erwarten sind.
Weitere Informationen zu DAVE:
Der Deutsche Anlage-Immobilien Verbund (DAVE) ist ein Zusammenschluss von 12 Immobilienberatungsunternehmen, davon elf inhabergeführten, mit über 560 Mitarbeitern an 29 Standorten in Deutschland. DAVE bietet somit bundesweite Präsenz verbunden mit hoher lokaler Kompetenz. Der Verbund vermittelt die Interessen von Unternehmen, Institutionen, Erbengemeinschaften und Privatpersonen sowohl als Käufer als auch als Verkäufer. DAVE-Kunden profitieren von der Vernetzung der Immobilienberatungsunternehmen in den Bereichen An- und Verkauf, Marktanalysen, Objektbewertung, Bestandsverwaltung sowie Portfolio-Optimierung. Weitere Informationen unter www.dave-net.de.
DAVE-Ausblick zu den einzelnen Assetklassen als pdf zum Download: